Feuer
Richtiges Handeln im Brandfall
Das Entsetzen ist groß, die Gefahr auch. Feuer, das außer Kontrolle gerät, ist immer eine Katastrophe. Es gibt viele Ursachen für ein Feuer zu Hause oder in öffentlichen Gebäuden: Fehler in der Elektrizität, feuergefährliche Arbeiten, Unachtsamkeit im Haushalt, Fahrlässigkeit beim Grillen oder Überhitzung von Elektrogeräten. Ganz gleich, ob es dann zu einem offenen Feuer oder einem Schwelbrand kommt, die Folgen sind häufig katastrophal. Dabei können Sie effektiv vorbeugen und sich schützen. Was Sie tun sollten, lesen Sie hier.
Bevor es brennt
Kleiner Aufwand. Große Wirkung, die Leben rettet
- Installieren Sie Rauchmelder in allen Räumen, außer Küche und Bad. Mehr Infos finden Sie auf der nächsten Seite.
- Haben Sie einen Feuerlöscher im Haus? Lernen Sie ihn richtig zu bedienen und lassen Sie ihn regelmäßig warten. Legen Sie einen Feuerlöscher ins Auto, aber befestigen Sie ihn dort gut. Das ist zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber der ADAC verzeichnet im Jahr mehr als 40.000 Autobrände.
- Halten Sie eine Löschdecke aus Wolle oder anderem geeignetem Material griffbereit, um brennende Kleidung abzulöschen.
- Alle wichtigen Dokumente und Papiere sollten in eine Tasche zum schnellen Mitnehmen. Mehr Infos finden Sie im Kapitel „Dokumentensicherung“.
Mehr Aufmerksamkeit für mehr Sicherheit
- Lassen Sie offenes Licht, wie Kerzen oder Feuer, nie unbeaufsichtigt.
- Entfernen Sie im Keller leicht brennbares Material.
- Entrümpeln Sie regelmäßig den Dachboden und entfernen Sie besonders brennbares Material aus den Ecken und Dachschrägen.
- Achten Sie darauf, dass die elektrischen Geräte und Anlagen im Haus in Ordnung sind. Tauschen Sie defekte Geräte und alte Steckdosenleisten aus.
Gut informiert, besser geschützt
Ganz gleich, wo Sie sich aufhalten, Sie sollten sich über ein paar Dinge vorab informieren:
- Erkundigen Sie sich, wie im Brandfall das nächste Treppenhaus zu erreichen ist. Keine Fahrstühle nutzen!
- Schauen Sie, wo Feuerlöschgeräte sind und wie sie zu bedienen sind.
- Wissen Sie, wie und wo Sie einen Notruf absetzen können? Fragen Sie danach.
- Sie haben eine Behinderung oder ein Begleiter ist behindert? Fragen Sie nach Unterstützung bei der Evakuierung.
- Prägen Sie sich in Hotels, Diskotheken, Kinos etc. die Fluchtwege ein. Im Brandfall oder bei einer Panik rettet das Leben.
Hinweise zur Gefahrenabwehr
- Flure und Treppenhäuser sollten nicht durch Gegenstände eingeengt oder gar versperrt werden. Der Fluchtweg muss frei sein.
- Die Haustür in einem Mehrfamilienhaus sollte ein Schloss mit Panikfunktion haben, sodass die Tür von innen im Notfall jederzeit geöffnet werden kann.
- Türen in Rettungswegen sind geschlossen zu halten – aber niemals abgeschlossen. So wird eine Brandausbreitung oder Verqualmung des Fluchtweges verhindert.
- Hydranten oder Feuerwehrzufahrten dürfen nicht blockiert sein.
- Sicherheitseinrichtungen des Hauses sollten regelmäßig kontrolliert und gewartet werden.
Das gehört in ein sicheres Haus
Rauchmelder
Kein Feuer ohne Rauch und giftige Gase. Schnell werden dann Fluchtwege unbenutzbar oder es kommt zu Rauchvergiftungen bzw. im schlimmsten Fall zum Erstickungstod. Rauchmelder an der Zimmerdecke können Leben retten.
Handelsübliche Rauchmelder sind handtellergroß und problemlos montiert. Sie können als Einzelrauchmelder oder per Funk miteinander vernetzt betrieben werden und haben ein durchdringendes, akustisches Alarmsignal. Für Gehörlose gibt es Geräte mit Blitzlicht oder Vibrationsalarm. Beim Einbau ist auf die Zertifizierung nach VDS und DIN EN 14604 zu achten.
Bringen Sie die Rauchmelder immer am höchsten Punkt im Zimmer an, da Rauch nach oben steigt. Viele Geräte haben einen Testknopf zur Kontrolle des Alarms und sie zeigen an, wenn die Batterie ausgetauscht werden muss.
Löschgeräte
Löschgeräte wie Feuerlöscher gehören in jedes Unternehmen und am besten auch in jeden privaten Haushalt. Die Größe kann abhängig von den gesetzlichen Vorschriften und der potenziellen Brandgefahr variieren. Fragen Sie hierzu Ihre örtliche Feuerwehr. Alle Löschgeräte helfen nur in der Entstehungsphase eines Brandes. Schließlich ist die Löschdauer begrenzt. Bringen Sie sich deshalb bei einem Löschversuch nicht selbst in Gefahr. Über Bedienung und Löschkapazität gibt der Fachhandel Auskunft.
Was tun, wenn es brennt?
1. Das Feuer entsteht gerade
Versuchen Sie sofort den Brandherd „im Keim“ zu ersticken.
- Unternehmen Sie nur dann Löschversuche, wenn keine Gefahr für Sie besteht!
- Brennendes Fett oder andere flüssige Brennstoffe nie mit Wasser löschen! Dadurch kann eine sehr hohe Stichflamme entstehen – das ist lebensgefährlich! Wenn es ohne eigene Gefährdung möglich ist, stellen Sie die Energiequelle ab oder nehmen Sie die Pfanne von der Kochplatte. Legen Sie einen Deckel auf die Pfanne, um das Feuer zu ersticken oder verwenden Sie eine Löschdecke. Verwenden Sie nur spezielle Feuerlöscher, die für
- Fettbrände geeignet sind (Brandklasse F).
- Schalten Sie elektrischen Strom vor Löschbeginn im Gefahrenbereich ab! Vorsicht Stromschlag!
- Löschen Sie immer von unten nach oben und von der Seite zur Mitte hin!
- Betreten Sie niemals verqualmte Räume! Dort bilden sich giftige Brandgase. Sollten Sie sich in einem verqualmten Raum befinden, so bewegen Sie sich kriechend auf dem Boden vorwärts. Schließen Sie die Tür von außen und alarmieren Sie die Feuerwehr 112.
2. Löschversuche sind nicht möglich
- Schließen Sie die Fenster des Raumes, aber nur falls das ohne eigene Gefährdung möglich ist. Wenn nicht, verlassen Sie sofort den Raum.
- Schließen Sie die Tür des Raumes, in dem es brennt. Hierdurch wird dem Feuer Sauerstoff entzogen.
3. Feuerwehr rufen
- Rufen Sie die 112 an!
- Melden Sie: Wer ruft an? Wo brennt es? Was brennt? Wie viel brennt (Umfang)? Welche Gefahren bestehen (Personen, Gasflaschen gelagert etc.)?
- Warten Sie auf Rückfragen!
4. Personen warnen und sichern
- Warnen Sie andere Personen in der Wohnung oder im Haus!
- Bringen Sie sich und andere in Sicherheit (gegebenenfalls auch durch andere Personen).
5. Feuerwehr erwarten und einweisen
- Beschreiben Sie der Feuerwehr die Räumlichkeiten, Personen in Gefahr oder Gegenstände, die explodieren können.
6. Alle raus
- Sie müssen das Gebäude oder die Wohnung, Etage etc. verlassen? Achten Sie darauf, dass keine Person zurückbleibt.
- Schließen Sie alle Türen, aber schließen Sie nicht ab, um ein schnelles Absuchen zu unterstützen.
- Brandschutztüren und Brandabschnittstüren sind selbstverständlich geschlossen.
- Halten Sie die Schlüssel für Räume oder Fenster, die sich nur mit Schlüssel öffnen lassen, für die Einsatzkräfte bereit.
7. Alle in Sicherheit
- Prüfen Sie nach Verlassen des Gebäudes, ob wirklich alle Personen aus der Wohnung oder dem Haus in Sicherheit sind.
- Bei einer vermissten Person muss die Feuerwehr immer davon ausgehen, dass sich diese noch im Gebäude und somit in Gefahr befindet.
Weitere Themen
Weitere Informationen
Diese und Informationen zu weiteren Themen erhalten Sie auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.